Das Avicenna-Studienwerk ist das jüngste der 13 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) anerkannten Begabtenförderungswerke in Deutschland. Es fördert begabte und gesellschaftlich engagierte muslimische Studierende und Doktoranden aller Fachrichtungen durch die Vergabe von Stipendien. Das Ziel des Studienwerkes ist, leistungsstarke und gesellschaftlich engagierte muslimische Studierende umfassend zu fördern.

Geschichte

Die Gründung des Avicenna-Studienwerks geht auf eine gemeinsame Initiative von Beschir Hussain und Matthias Meyer zurück. Beide wurden während ihres Studiums durch Stipendien renommierter Stiftungen unterstützt. In der Förderung begabter muslimischer Studierender und Promovierender erkannten sie ein wichtiges Desiderat und entwickelten die Idee, ein muslimisches Begabtenförderungswerk aufzubauen. Gemeinsam mit Prof. Dr. Bülent Uçar entwickelten sie das Profil und die Strukturen des späteren Studienwerkes.

Die Stiftung Mercator konnte in der Aufbau- und Konsolidierungsphase für eine institutionelle Förderung gewonnen werden. Mit der Aufnahme der ersten Stipendiat:innen verwirklichte sich die ursprüngliche Gründungsvision. Gleichzeitig öffnete sich dadurch ein neues Kapitel: Die zukünftige Geschichte des Avicenna-Studienwerkes schreiben die Stipendiat/innen.

Avicenna ist der latinisierte Name des muslimischen Universalgelehrten Ibn Sīnā, dessen Leistungen für wissenschaftliche Exzellenz, freiheitliche Philosophie, Pluralität und die Übernahme von Verantwortung für seine Mitmenschen stehen. Grundlage für seinen Erfolg waren Neugier und die Fähigkeit, Wissen aus unterschiedlichen Sprachen und Kulturen zusammenzuführen. Das herausragende Werk Ibn Sinas ist der Kanon der Medizin, ein Grundlagenwerk der Medizin, das in Europa bis in das 18. Jahrhundert wirkte. Ibn Sina gilt als eine der wichtigsten Figuren, über die antikes und arabisches Wissen nach Europa gelangte.

Mehr Informationen finden Sie auf der Website: www.avicenna-studienwerk.de

“Es gibt Sachen, wenn es die nicht schon gäbe, man müsste sie erfinden. Deshalb bin ich froh und dankbar, dass es nun – man muss fast sagen: endlich! – das Avicenna-Studienwerk gibt. Ihr Namenspatron weist Ihnen die Richtung: Bleiben Sie offen, bleiben Sie kritisch, bleiben Sie engagiert. Seien Sie Vorbilder für diejenigen aus Ihren Familien, aus Ihren Milieus, für uns alle, die sich bemühen, Glauben und Engagement in Wissenschaft und Gesellschaft zu verbinden.”

Joachim Gauck
Bundespräsident a.D.

“Viele muslimische Studentinnen und Studenten leisten Herausragendes in ihrem Fach und für die Gesellschaft. Mit der Aufnahme des Avicenna-Studienwerks in den Kreis der vom Bundesministerium für Bildung und Forschung unterstützten Begabtenförderungswerke werden diese hervorragenden Leistungen noch besser anerkannt. Außerdem zeigen wir, dass gerade in der Pluralität unserer Gesellschaft eine große Chance liegt“.

Prof. Dr. Johanna Wanka
Ehem. Bundesbildungsministerin